Saturday, November 22, 2008

in der Regel...
Wenn Herzen brennen, aber nicht für einander, und man schaut da so zu, als so genannter Freund, was soll man machen? Stimmung gegeneinander ist falsch. Stimmung füreinander ist unmöglich. Man kann sich nur auf die jeweilige Seite als neutraler Besucher und Zuhörer begeben, wenn man die Kraft dazu hat! Man kann aber schlecht etwas sagen, was wirklich hilft, denn das brennende Herz verschlingt alles, und fühlt nichts.
Es berührt mich als eine der grössten Ungerechtigkeit des Lebens, uns so in die Illusion der Paar-Beziehung hineinlaufen zu lassen, immer wieder. Warum lernen wir uns überhaupt kennen, wenn es dann doch immer wieder zu dem Ende führt, das wir uns überhaupt nicht wünschen? Warum erlauben wir es uns immer wieder, diese Träume zu spinnen, die gar nichts mit dem Gegenüber zu tun haben, um dann doch wieder an den Punkt zu kommen, der die Illusion aufdeckt und uns ins Herz schneidet? Können wir nicht endlich mal weise werden? Und können wir unsere Entwicklung auch anders erleben, oder muss sie durch den Schmerz gehen?

Es muss doch in der Liebe besser aufgepasst werden! Man darf doch nicht getan Liebe mit sich selber etwas vorspielen verwechseln? Oder sich gegenseitig? Wenn man in verschiedenen Welten lebt, sich an einer Grenze oder Schnittstelle zusammenfindet, sich in Illusionen begibt, aus so vielen Gründen nicht wirklich hinschaut...kann man sich da noch wundern, warum es irgendwann höllisch wehtut?
Eine Regel ist immer, dass Enttäuschungen weh tun, es schmerzt wenn dann die Täuschung plötzlich wie ein Schleier weggezogen wird und die Realität sich zeigt. Die Realität wird hiermit etwas, was wir eigentlich gar nicht mehr sehen wollen, weil sie nach der Enttäuschung immer so weh tut. Auch wenn sie sich nur dazu stellt, die Realität, zur ausgedachten Realität, wir können die Situation plötzlich nicht mehr aushalten! Also ist Schluss. Aber ist das nicht zu einfach? Lernen wir nun wirklich daraus? Oder werden wir uns beim nächsten mal genauso wieder etwas vormachen?
Gestern Abend sagte jemand im Gespräch: Es muss doch beim Verlieben auch Regeln geben, und ich glaub ich kapier sie einfach nicht, deshalb ist es so ein Rätsel.
Ich glaube, wenn ich es schaffe mir nichts vorzumachen wenn ich jemandem begegne, dann habe ich erst mal eben damit so viel zu tun, dass das Verlieben hinten ansteht. Warum muss man das auch immer sofort passieren lassen? Es geht doch auch ohne! Und ein schönes Gefühl erst mal nicht genug wert, wenn ich weiss, dass es eine Realität, die vielleicht nicht so schön, aber viel wahrere ist, überdeckt. Das Verlieben macht eben doch blind. Aber warum dann erblinden, wenn man jemandem Begegnet? Warum nicht dann grad die Augen ganz weit auf, um die volle Schönheit des anderen zu erblicken? Und nicht ein Bild aus Signalen und Missverständnisse basteln, dass dann nachher doch nicht stimmt!?
Also,
Regel eins: Augen auf in der Begegnung.
Regel zwei: es gibt so viele andere Arten des Kennenlernens, als das Verlieben und sich in Paar-Beziehung zu stürzen.
Regel drei: Unsere Herzen sehen besser, wenn unsere Augen zu sind, aber nur zusammen machen sie ein vollständiges Bild.
Regel Vier: Ich kann mich entscheiden was mein Herz macht.
Die Regel muss mal von mehr Leuten erforscht werden. Wenn unser Schicksal uns entgegen strömt, aber nur durch unsere Entscheidung das unsere wird, dann muss das mit der Liebe genauso sein, sie passiert nicht einfach. Wir müssen uns für oder gegen sie entscheiden, sonst wage ich zu sagen, ist sie keine Liebe, sondern ein temporärer Zustand der Verwirrung.
Regel Fünft: Harte Arbeit sind sie alle.

Thursday, November 13, 2008

Es kommen Gedanken!
Warum hat das Temporäre solch starke Anziehungskraft? Warum ist das Momentane so viel attraktiver als das Regelmäßige? Ist es das nur im Moment? Ich schwanke immer wieder zwischen Alltagstendenzen und Spontanem. Kann man das Leben, die Welt, denn auf Spontaneität aufbauen? Geht das überhaupt? Was hält unsere Gesellschaft zusammen? Ist es die Regel oder ist es derjenige, der die Regel einhält, und damit seine Menschenskraft? Ich habe immer wieder das Gefühl, Regeln verlieren so schnell ihren Geist. Aber mit ihm haben sie auch jegliche Bedeutung verloren. Die Regel, zum Beispiel, dass der Zugschaffner mich nicht mehr hinein lassen darf, wenn er schon einen bestimmen, verdammten, Knopf gedrückt hat, obwohl ich vor ihm stehe und er nur aus der Tür gehen müsste... Die Regel sagt er darf nicht und er würde wahrscheinlich verpetzt und gefeuert werden, wenn er mich dennoch reinlassen würde. Oder was hat er für Gründe? Sind Regeln wirklich so wichtig? Ich mag sie nur, wenn ich sie wirklich verstehe, und auch dann breche ich sie manchmal!
Wo bleibt die Menschlichkeit? Sollte nicht die Menschlichkeit und die Vernunft eine höhere Bestimmungskraft haben als die Regel selbst? Dann müsste der Schaffner in Eigenverantwortung handeln. So wie auch der, der mich gestern im Tram ausnahmsweise ohne Ticket erwischte. Natürlich ist es die Regel, die ich nun gebrochen habe, die ihn dazu bringt, mich mit auf das Polizeibüro zu nehmen, aber ich spürte es so deutlich, seine Menschlichkeit war auch vorhanden, war aber verhindert durch seinen Kollegen, der neben ihm stand, sodass die Menschlichkeit mir nicht helfen konnte. Jedoch war sie fast stark genug mich gehen zu lassen, das habe ich sicher gespürt! Kann er nur unbeobachtet menschlich sein?
Der Mensch im Büro der Öffentlichen-Verkehrsmittel-Institution, der mir nachher nur eine Bearbeitungsgebühr abnahm, anstatt der 100 Franken Strafe, weil ich noch ein Monatsticket dazu kaufte, der hätte das auch eigentlich nicth gedurft. Er wiederum hatte aber niemanden, der ihm auf die Finger schaute und ihn Feuern könnte, oder irgendwelche anderen Behinderungen der Menschlichkeit. Jedenfalls war seine so stark, dass er mir den Tag rettete und mir 50 Franken schenkte! Es ging ihm danach gut, mir erst recht, und der Institution auch nicht schlechter. Sogar besser, denn nächsten Monat werden sie mich auch als Kunden halten können, denke ich, da der Mensch so freundlich war! Also Menschlichkeit lässt sich sogar vermarkten, bzw. wirtschaftlich nutzen. Nicht ausnutzen. Da muss die Vernunft dazu. Also immer Menschlichkeit und Vernunft als Paar.

Aber zurück zu Temporären. Ich werde high, manchmal, wenn ich spontan Dinge ändere, schnell noch zum Zug, Richtungswechsel, schnell noch eine Stunde Arbeit eingeschoben, schnell noch ein tolles Erlebnis nach dem anderen. Oft will ich mein Leben planen, und dann kommt alles anders und doch wie gewollt. Irgendwie eine gute Mischung! Ist es das Leben, das mich auffängt, wenn mal was schief läuft, oder ist es meine Lebenseinstellung? Oder ist es ein System, welches von anderen Menschen geschaffen ist, was sich dann einklinkt, spontaner Weise, ohne dass diese Menschen es wissen...Damit wird dann ihr ach so festes und effizientes System auch wieder spontan...Jedenfalls in der Mischung mit meinem Leben.

Solange ich allein lebe macht mir mein Leben nichts aus, ich bin glücklich mit meinem Rhythmus, komme nie zu spät, denn ich mache mit mir selber keine Uhrzeiten aus. Ich kann mich auf 5 Dinge gleich stark innerhalb einer Stunde einlassen, sie alle samt wieder vergessen haben wenn das sechste dann vorbeikommt, und ich bin die ganze Zeit glücklich, denn ich habe Enthusiasmus. Ehrliche Gefühle für jedes Ding, dass da Spontanerweise aufkommt, mir in den Weg fällt...Aber dann sind da die anderen Menschen. In der Begegnung mit anderen beginnt der Vergleich, nach dem ich dann als spontan, wechselhaft und leicht chaotisch abschneide. Naja, nicht schlimm, aber doch bunter als andere, kommt nactürlich ganz auf das Gegenüber an!

Spontaneitäten müssen aber irgendwie tief gehen! Ich bekomme einen Kick durch sie, der mich meistens an dem Mysterium Leben herum denken lässt! Ich kann zwar nicht unbedingt Berichte über alles schreiben, aber da ist dann so viel los in mir dass ich das Gefühl bekomme ich platze gleich. Und viel geht tief! Und wenn einer mir gegenübersteht, der die Aufregung mit mir teilen oder genießen kann, dann kann das wirklich fruchtbar sein, im Gespräch, in der Tat, im leichten Anflug von Aktionismus, der aber aus vollem Herzen getragen wird! Ist das Nachhaltig? Ich denke schon, denn die Quellen des Enthusiasmus und des Herzens sind unerschöpflich!

Nun sie mal einer an, es gibt die Menschlichkeit doch. Nur ein paar Minuten nachdem ich schon geglaubt hatte Verkehrs-Service Angestellte sind generell gegen ihr Mitmenschen und durch Regeln absolut beschränkt, begegnet mir eine Taxifahrerin, die sich darauf einlässt, dass wir (4 sich unbekannte Fluggäste, alle auf dem Weg nach Stockholm) uns ihr Taxi teilen und sie gibt uns sogar noch 200m Rabatt! Ich erlebe in diesem Moment zweierlei Arten von Menschlichkeit, einmal die ihre und gleichzeitig die meine, denn ich hätte das Taxi nicht gebraucht (ich hatte ein Busticket und auch genügend Zeit), jedoch die anderen drei waren in Eile und fragten mich, ob ich mitfahren würde. Zwar gab ich nun mehr Geld aus, aber es lag ja in meinen Möglichkeiten und gleichzeitig konnte ich ihnen damit helfen und mir den Stress nehmen...nun, in Ruhe am Flughafen sitzend, gehen mir Gedanken durch den Kopf und ich fühle mich vollkommen im Reinen.